Bei den heute etablierten Verfahren des Aufkohlens gibt es leider immer eine Randschichtschädigung. Bei dem konventionellen Gasaufkohlen ist das die Randoxidation und bei dem gesteuerten Niederdruckaufkohlen sind das die Manganeffusion und der thermische Ätzeffekt. In einem Kooperationsprojekt haben die Firma Rohde Schutzgasöfen GmbH und die Stiftung IWT Bremen gezielt im Normaldruckbereich geforscht, um Anlagenkosten niedrig zu halten und die Schädigungen durch Randoxidation und Manganeffusion zu unterdrücken. Mit einer an das verwendete sauerstofffreie Aufkohlungsgas angepassten Steuerung und Diffusionsberechnung ist es gelungen, eine gezielte Einsatzhärtung mit guter Gleichmäßigkeit in einer industriellen Anlage zu erzeugen, die bei den verwendeten Werkstoffen 18CrNiMo7-6 und 20MnCr5 eine Manganeffusion und Randoxidation vermeidet. Das Verfahren eröffnet die Möglichkeit, auch große Bauteile ohne Randschichtschädigung zu härten. Dies führt automatisch zu einer höheren Bauteilqualität und in vielen Fällen auch zur Steigerung der Bauteillebensdauer. Auch der so mögliche Entfall der abschließenden Hartbearbeitung der Bauteile kann zu weiterer Steigerung der Wirtschaftlichkeit beitragen.
Bearbeitung: IWT-WT und Rohde Schutzgasöfen GmbH
Förderung: BMWi-AiF (ZIM)